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Digitale Geländemodelle (DGM) & DOM: Anwendungen & Vorteile

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Digitale Geländemodelle (DGM) & DOM: Anwendungen & Vorteile

Aug. 12, 2025 | Vermessung & Geodäsie

Digitale Geländemodelle und Oberflächenmodelle: Präzision für Planung und Analyse

In der modernen Vermessung sind digitale Geländemodelle (DGM) und digitale Oberflächenmodelle (DOM) unverzichtbare Werkzeuge. Sie liefern die Grundlage für zahlreiche Anwendungen – von der Stadtplanung über Umweltanalysen bis hin zur Bauleitplanung. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen? Und warum sind sie für Geodäten, Planer und Entscheider so essenziell?

Digitale Geländemodelle (DGM): Die Basis verstehen

Ein digitales Geländemodell bildet die natürliche Erdoberfläche in 3D ab – ohne Vegetation, Gebäude oder sonstige Objekte. Es stellt Höhen und Tiefen des Terrains dar und wird beispielsweise durch terrestrische Vermessung, Laserscanning oder photogrammetrische Verfahren erzeugt. Ein präzises DGM ermöglicht:
  • die Analyse von Hangneigungen, Tälern und Kuppen,
  • die Planung von Erdbewegungen im Tiefbau,
  • hydrologische Simulationen, etwa zur Berechnung von Wasserabfluss oder Erosion.

In der Praxis kommen für die Datenerhebung häufig Laserscanner, GNSS-Systeme oder Bilddaten aus der Fernerkundung zum Einsatz. Die gesammelten Daten werden anschließend in spezialisierten Softwarelösungen – etwa in GIS-Umgebungen – weiterverarbeitet und modelliert.

Bildquelle: DGM1 © LVermGeo – https://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de/de/gdp-dgm-dom-lsa.html

Digitales Oberflächenmodell (DOM): Alles, was obenauf liegt

Im Gegensatz zum DGM umfasst das digitale Oberflächenmodell sämtliche sichtbare Strukturen der Erdoberfläche – also:
  • Gebäude,
  • Bäume und Vegetation,
  • Verkehrsinfrastruktur wie Straßen und Brücken.

DOMs liefern wichtige Informationen für:

  • die Stadtplanung und -entwicklung,
  • Schattenanalysen für Solarpotenzialberechnungen,
  • Sichtbarkeits- und Einwirkungsanalysen im Rahmen von Bauprojekten.

Auch DOMs werden über Laserscanner, Bildauswertungen und Fernerkundungstechniken erstellt. Wichtig ist dabei die hohe Genauigkeit der Ausgangsdaten, da gerade kleinste Abweichungen große Auswirkungen auf die spätere Analyse haben können.

Bildquelle: GFZ-Potsdam – https://www.lgl-bw.de/unsere-themen/Geoinformation/Geodaetischer-Raumbezug/Festpunktfelder/index.html

Anwendungen in der Praxis

Sowohl DGM als auch DOM finden in einer Vielzahl von Fachdisziplinen Anwendung. Hier einige konkrete Beispiele: Stadt- und Raumplanung DGM und DOM helfen bei der Modellierung von Bebauungskonzepten, ermöglichen Schattenwurfanalysen und dienen als Grundlage für Lärm- oder Hochwassersimulationen. Gerade bei größeren städtebaulichen Maßnahmen wie Neubaugebieten oder Verkehrsprojekten sind sie unverzichtbar. Landwirtschaft und Forstwirtschaft In der Landwirtschaft verbessern DGMs die Bewässerungsplanung, das Erkennen von Erosionsgefährdungen oder die Flächenoptimierung. In der Forstwirtschaft lassen sich mit DOMs Baumhöhen erfassen und Schadensanalysen nach Sturmschäden durchführen. Umweltmonitoring Mit Hilfe kombinierter DGM/DOM-Daten lassen sich Veränderungen in der Landschaft nachvollziehen, beispielsweise durch Tagebau, Sturzfluten oder Vegetationsveränderungen. Auch für Klimafolgenabschätzungen liefern sie wichtige Grundlagen.

DGM und DOM im Vergleich

Bildquelle: https://www.logxon.com/leistungen/digitale-gelaendemodelle-hoehenmodelle-oberflaechenmodelle-dgm-dhm-dom/
Merkmal DGM DOM
Fokus Natürliche Geländeoberfläche Sichtbare Objekte (z. B. Gebäude)
Datenerhebung Laserscanning, GNSS, Vermessung Photogrammetrie, Fernerkundung
Hauptanwendung Hydrologie, Geotechnik Städtebau, Sichtanalysen
Genauigkeit Höchstmaß erforderlich Abhängig vom Verwendungszweck

Die Kombination beider Modelle ergibt ein besonders umfassendes Bild der Umwelt – ideal für interdisziplinäre Analysen.

Bildquelle: https://www.3ds-scan.de/de/produkte/gelaendemodelle/

Zukunftsperspektiven: Smarte Modelle durch KI und IoT

Die Entwicklung von DGM und DOM schreitet rasant voran. Zukünftige Trends beinhalten:
  • Künstliche Intelligenz (KI) zur automatisierten Objekterkennung,
  • Echtzeitdaten durch Sensorintegration (Internet of Things),
  • immer höhere Auflösungen durch photogrammetrische und terrestrische Vermessung (3D-Laserscanner) sowie Satellitentechnologien.

Diese Technologien ermöglichen präzisere Vorhersagen und deutlich effizientere Planungsprozesse – etwa durch die automatische Erkennung von Schadstellen in Infrastruktur oder die Simulation zukünftiger Szenarien bei Naturgefahren.

Fazit: DGM und DOM als Schlüssel für fundierte Entscheidungen

Digitale Geländemodelle und Oberflächenmodelle bilden heute das Rückgrat vieler geodätischer Anwendungen. Ob in der Stadtentwicklung, Umweltplanung oder Landwirtschaft – sie liefern belastbare Daten, die Entscheidungen messbar besser machen. Mit dem Einzug neuer Technologien wie KI und IoT wird ihr Einsatz in Zukunft noch vielfältiger, präziser und effizienter.

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